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Schönheitskur für Lüstermännchen

Stiftung Westthüringen ermöglicht mit Spende die Restaurierung eines wertvollen Leuchters

Von Iris Henning

Mühlhausen. Eine vorweihnachtliche Freude löste jetzt die Stiftung Westthüringen in den Mühlhäuser Museen aus. Mit einer finanziellen Unterstützung von 1000 Euro machte sie die Restaurierung eines sogenannten Lüstermännchens möglich. Das Geld überreichten jetzt der Vorstand der VR Bank Westthüringen und Kuratoriumsmitglied der Stiftung, Ralf Schomburg, gemeinsam mit Bernhard Ohnesorge, ebenfalls Kuratoriumsmitglied, an den Freundeskreis der Mühlhäuser Museen. Der leitete die Spende wiederum zweckgebunden an die Museen.

Die Idee, mit 1000 Euro die Restaurierung eines wertvollen Mühlhäuser Kulturgutes möglich zu machen, hatte Bernhard Ohnesorge. „Ich bin einfach begeistert von den Schätzen, die die Museen besitzen, und andererseits betrübt, weil die Museen kaum Geld für notwendige Restaurierungen haben“, sagte er während der offiziellen Übergabe des symbolischen Schecks. Die 1000 Euro aus der Stiftung Westthüringen sieht auch Ralf Schomburg gut angelegt. „Unser regelmäßiges Engagement soll als Mutmacher verstanden werden und ein Zeichen sein für die Menschen in der Region“, sagte er.
Lüstermännchen werden die Geweihleuchter genannt, die vor allem zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert als Decken- oder Wandleuchten sehr beliebt und begehrt waren. Das erklärte Museumsmitarbeiterin Steffi Maass den Gästen während der feierlichen Spendenübergabe. Der Mühlhäuser Geweihleuchter wird in die Zeit des späten 18. Jahrhunderts datiert. Die Halbfigur eines Königs wird von einem acht-endigen Geweih getragen. Dieser außergewöhnliche Leuchter hat bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Mühlhäuser Rathaushalle geziert, ehe er in den Besitz des Museums kam und dort seit Jahrzehnten auf Restaurierung wartet. Dank der Stiftung kann der Leuchter voraussichtlich im kommenden Jahr zur Schönheitskur geschickt werden. Nach der Restaurierung soll der Leuchter wieder öffentlich gezeigt werden – im Museum am Lindenbühl. Das versprach Museumsdirektor Thomas T. Müller. Die nun möglich gewordene Restaurierung des wertvollen Stücks nannte er eine Bereicherung für die Museen und die Stadt Mühlhausen. Mit herzlichen Worten bedankte er sich sowohl bei der Stiftung Westthüringen als auch beim Freundeskreis Mühlhäuser Museen.
Insgesamt hat der Freundeskreis seit seiner Gründung vor knapp vier Jahren bereits mehr als 30.000 Euro aus Spenden und Mitgliederbeiträgen zur Verfügung stellen können, um fast Verloreanes zu retten, Wertvolles zu erhalten und Gegenwart zu pflegen. „Dennoch bleibt die kulturpolitische Verantwortung für die Museen bei den Trägern, also dem Unstrut-Hainich-Kreis und der Stadt Mühlhausen“, betonte Dr. Falk Walther, der stellvertretende Freundeskreis-Vorsitzende, während der Scheckübergabe. Im Namen der Museumsfreunde richtete er der Stiftung Westthüringen ebenfalls ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung aus.
Die im Jahr 2011 gegründete „Stiftung Westthüringen“ zählt zu den jüngeren Stiftungen in der Region. Noch im Gründungsjahr wurde sie vom Abbe-Institut für Stiftungswesen Jena mit dem „Thüringer Stiftungspreis 2011“ geehrt. Das Motto der Stiftung Westthüringen lautet: „Mut machen und Zeichen setzen für die Menschen in Westthüringen“.

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