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Ein Drama, so schmerzhaft schön

Thomas und Arthur Thieme begeisterten mit „Das Leben des Galilei“ / Benefizabend brachte 2500 Euro für Freundeskreis Mühlhäuser Museen

Keine leichte Kost an diesem Dienstagabend in der Mühlhäuser Rathaushalle. „Das Leben des Galilei“ stand auf dem Plan. Als „konzertante Aufführung“ brachten der Weimarer Schauspieler Thomas Thieme und sein Sohn Arthur (am Kontrabass) das Drama aus der Feder von Bertold Brecht auf die Bühne.

Von der ersten Minute fesseln Vater und Sohn mit Rhythmus, Stimmgewalt und Körpersprache das Publikum im ausverkauften Haus. Mit scheinbarer Leichtigkeit spielen sich Thomas und Arthur Thieme voller Tempo durch das schwierige Drama (Regie: Julia von Sell), mit Leichtigkeit jagen sie ihrem Publikum hin und wieder eine Gänsehaut über den Rücken. Und Thieme und Sohn treffen mit dieser Brecht-Inszenierung einen schmerzhaften Nerv, zeigen, dass die wissentliche und vorsätzliche Verweigerung von Erkenntnissen nicht nur in der sogenannten frühen Neuzeit in Europa – also zu Zeiten des genialen italienischen Universalgelehrten Galileo Galilei - zum Alltag gehörte. Parallelen zur Jetzt-Zeit sind ganz im Sinne von Brecht offensichtlich. So verfolgte das Publikum sowohl gespannt als auch gebannt das immer währende große Thema des Mundtotmachens unter der Herrschaft der Scheuklappen-Träger.
„Wie ist die Nacht? Hell“ – mit diesem Bild endet das Brechtsche Drama. Langanhaltender Applaus dann vom Publikum für diese sensationelle Darbietung.
Thomas Thieme war mittlerweile das sechste Mal in Mühlhausen zu erleben. Dass der brillante und gefragte Schauspieler so oft ins thüringische Städtchen kommt, ist mutmaßlich der Freundschaft zum ersten Vorsitzenden des Freundeskreises Mühlhäuser Museen, Dr. Michael Scholl, zu verdanken. So war dieser Thieme-Abend die erste Benefizveranstaltung des Freundeskreises in diesem Jahr. Der brachte 2500 Euro ein. Das Geld wird einem ausgewählten Objekt der Mühlhäuser Museen zugute kommen.
Ein zweiter Benefizabend in diesem Jahr wurde bereits angekündigt: Am 21. Oktober stellen Marietta Zumbült (Gesang), Christine Hansmann (Sprecherin) und Andrè Kassel (Klavier) in der Mühlhäuser Rathaushalle mit „Mein Klärchen“ die „Seelenverwandten der Musik des 19. Jahrhunderts – Pauline Viardot-Garcia und Clara Schumann“ vor.

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